Welche Risiken stecken im Erdungskonzept?

Workshop: 30.03.2023 | 09:30 bis 17:00 Uhr
Ort: WTZ-Tagungszentrum Heilbronn

 

Mögliche Ursachen für sporadische Anlagenausfälle oder Baugruppendefekte

Vielleicht kennen Sie das: Maschinen und Anlagen laufen jahrelang störungsfrei und dann fällt plötzlich ohne erkennbaren Grund eine Baugruppe aus. Sie tauschen die Baugruppe und sind erst mal froh, dass die Anlage wieder läuft. Im Hinterkopf wissen Sie jedoch, dass mit einem Baugruppentausch die eigentliche Ursache nicht beseitigt ist.

Um diese „eigentlichen Ursachen“ geht es in diesem Workshop. Ein Schwerpunkt ist der Themenkomplex Mehrfacherdung und Potenzialausgleichsströme. In der Praxis misst man an manchen Erdungspunkten ein Vielfaches der max. 10 mA, die in der aktuellen Vornorm DIN V VDE V 0800-2 (VDE V 0800-2) festgelegt sind.

Konkret geht es im Workshop um die wesentlichen Kriterien, die bei der Erdung von Maschinen und Anlagen zu beachten sind, besonders im Hinblick auf industrielle Netzwerke wie Profinet. Bei einer nicht optimal ausgeführten Erdung kann auch die Mechanik ESD-Effekte verursachen, die zu einem plötzlichen Anlagenstillstand oder zu defekten Baugruppen führen können. Derzeit untersuchen die Experten von Leadec, ob zwei Schwelbrände in einer Steuerungstechnik möglicherweise durch ESD-Entladungen ausgelöst wurden.

Mit einem Schulungskoffer werden die Suche nach EMV-Störern und verschiedene Fixing-Maßnahmen praktisch vorgeführt. Dabei kommt auch der Quicktester ESD-QT 16 zum Einsatz. Er signalisiert Entladungen per Alarmleuchte oder Hupe. Im Workshop-Paket ist ein persönlicher Sonden-Bausatz enthalten, mit dem Sie in Ihren Anlagen selber nach Störern suchen können.

Aktuelle Anpassungen und Erweiterungen in der Normenwelt werden ebenfalls behandelt, beispielsweise die „Planungs- und Installationsempfehlungen für die Funktionserdung und Schirmung von Profibus- und Profinet-Netzwerken“ oder „DKE/AK 712.0.6 PA-Ströme“ aus den VDE.

Zielsetzung

Sie lernen die Erdungskonzepte von Netzwerken und Feldbussystemen aus EMV-Sicht zu betrachten. Sie können durch die gelernten Maßnahmen die Leistungsfähigkeit Ihrer Feldbussysteme erhalten bzw. wiederherstellen und so unvorhersehbare Störungen vermeiden.

Themenüberblick

  • Interne und externe EMV
  • EMV-gerechte Erdungssysteme
  • Mehrfacherdungen
  • Einfluss der Netzseite
  • EMV-Testgeräte und -Verfahren
  • Regeln für ein EMV-gerechtes Netzwerk einschließlich Fixing-Maßnahmen
  • Neues von der PNO und dem DKE

Als Teilnehmer erhalten Sie einen Sondenbausatz, mit dem Sie in Ihrem Umfeld selber Störer suchen können. An einem Schulungskoffer werden die Messverfahren für die Suche nach EMV-Störer praktisch vorgeführt.

Voraussetzung

EMV-Grundkenntnisse in den Bereichen Netzwerke und Feldbussysteme

Interessant für…

Verantwortliche für Lastenhefte, Projektingenieure, Elektrokonstrukteure und Instandhalter in den Bereichen Prozess- und Fertigungsautomation.

Teilnahmebedingungen

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die Teilnahmegebühr beträgt 490,00 Euro zzgl. MwSt. pro Person. Tagungsunterlagen, Bausatz und Verpflegung sind in der Gebühr enthalten.